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Antifaschistische Kundgebung am 8. Mai 2021

Am 8. Mai 1945 unterschrieb das Oberkommando der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation. Damit hörte ein beispielloser Vernichtungsfeldzug, mit dem sich Deutsche und ihre Verbündeten durch Europa mordeten, auf. Im Rassenwahn wurde die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ propagiert und millionenfacher Mord begangen. Insbesondere die industrielle Ermordung der europäischen Jüdinnen*Juden nahm immense Dimensionen an und konnte erst durch den militärischen Einsatz der Alliierten beendet werden.Der NS-Staat wurde in der Folge durch die eingerichtete Besatzung zerschlagen. Im Reichsgebiet und den besetzten Gebieten waren die Konzentrationslager befreit und verschleppte Zwangsarbeiter*innen konnten wieder in ihre Heimatländer zu den Familien zurückkehren.


Aber die Aufarbeitung der deutschen Verbrechen und die tiefgreifenden Verstrickungen der deutschen Bevölkerung wurde widerwillig durchgeführt und hintertrieben. Schließlich hatten Teile der Bevölkerung in unterschiedlicher Weise vom Nationalsozialismus profitiert. Sogenannte „Arisierungen“, bei denen Vermögenswerte von den als Jüdinnen*Juden Verfolgten und Ermordeten umverteilt wurden, und die Zuteilung von Zwangsarbeiter*innen ließen einige Volksgenoss*innen zu Wohlstand kommen. Diese Vermögensaneignungen wurden in der Nachkriegszeit zum größten Teil nicht mehr rückgängig gemacht. Auch die hemmungslos ausgebeuteten Zwangsarbeiter*innen wurden nie wirklich entschädigt. Von den Verbrechen der Wehrmacht und der SS, von den Konzentrationslagern überall in Deutschland und anderen Einrichtungen des NS-Staates, will niemand was gewusst haben. Teilweise mussten lokale Initiativen gegen den immensen Widerstand erst in den 1980er und 1990er Jahren auf Spurensuche gehen und dafür kämpfen Erinnerungsorte einzurichten.

Und auch die NS-Ideologie ist bis heute nicht aus Deutschland verschwunden. Im Rahmen der aktuellen Anti-Corona-Proteste werden die NS-Verbrechen verharmlost, in deutschen Parlamenten sitzen Menschen, die die Wehrmacht und den Gedanken an eine nach rassistischen Gesichtspunkten geordnete Volksgemeinschaft glorifizieren. Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Sexismus sind immer noch Alltag in Deutschland. Darum sind ein aktives Gedenken und Bewusstmachen dieser Tatsachen gegen das Vergessen das Gebot der Stunde. Wir danken den alliierten Truppen für Ihren Einsatz und gedenken der Opfer.

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